Das Raunen des Vamu by Arndt Ellmer

Das Raunen des Vamu by Arndt Ellmer

Autor:Arndt Ellmer [Ellmer, Arndt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Stardust, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2010-09-10T01:00:00+00:00


6.

Sein Haar war so blau wie das Gras, sein Mund so rot wie das Laub.

»Hier ist es herrlich!«, rief er und fügte in Gedanken hinzu: So ganz anders als in unserer Plateausiedlung in Stardust City.

Seit wenigen Stunden erst weilten sie auf der Unsichtbaren Insel. Zusammen mit einer Gruppe von dreißig Männern und Frauen hatten sie die Flucht geschafft. Während um sie die Menschen ihre Orientierung verloren hatten, waren sie in den nächstbesten Gleiter gestiegen und dem Flüstern gefolgt, das plötzlich in ihren Köpfen war.

Talanis, hatte die körperlose Stimme jedem zugeflüstert. Du musst nach Talanis gehen!

Und nun waren sie da, und ein paar der Älteren sagten, sie sollten auf die vielen anderen warten, die noch kommen würden.

Also taten sie das Einzige, was sie tun konnten. Spazieren gehen, die Insel erkunden, ohne sich allzu weit von den Fahrzeugen zu entfernen.

Mit federnden Schritten ging Porfino weiter, zwischen die grünen Ranken der lliradisähnlichen Pflanzen und dem braunen Boden.

Sein Haar war so grün wie die Ranken, sein Mund so braun wie der Boden.

Er ging weiter, bis sein Haar stumpf und grau war, der Mund blass und blutleer. Wie mit dem Messer gezogen endete die Vegetation und machte einer breiten Spur vulkanischer Asche Platz.

»Geh nicht so weit, Porfino!«, hörte er die Stimme der Schwester. »Hier ist es so schön!«

»Du hast recht. Halt, warte! Da sind Schmetterlinge ... «

Er hörte Parfina, die sich ihren Weg durch die Ranken bahnte. Nach einer Weile stutzte er.

»Wo steckst du?«

»Hier!«

Es klang ziemlich weit weg.

Porfino stellte sich auf die Zehenspitzen, reckte die Arme in die Höhe.

»Ich bin hier! Du gehst in die falsche Richtung!«

»Das kann nicht sein.« Sie schien sich umzuwenden, denn jetzt hörte er ihre Stimme deutlich lauter. Ein paar Schritte noch, und sie stand vor ihm. Sie fasste nach seiner Hand, aber er wehrte ab.

»Was war das? Ich habe deine Stimme aus einer ganz anderen Richtung gehört.«

»Ich habe nichts bemerkt. Es wird der Wind sein, der alles verdreht.«

Er legte den Zeigefinger auf die Lippen.

»Da ist noch etwas. Kein Wind! Hörst du das?«

»Ich höre das Rauschen in den Ranken.« Sie schloss die Augen, um sich besser zu konzentrieren. »Es ist der Himmel, Porfino. Sein Raunen ist lauter geworden.«

»Nein, das meine ich nicht. Es hört sich an, als ob ein Säugling schreit.«

»Ich höre nichts.«

Sie griff wieder nach seiner Hand. Diesmal hatte er nichts dagegen einzuwenden. Erst zog sie ihn, dann zog er sie mit sich, durch die Wiese mit dem Langhalmgras, immer dem Geräusch nach, das er gehört hatte.

Inzwischen hörte auch Parfina das Babygeschrei, und sie bewunderte ihren Bruder wegen seines hochsensiblen Gehörs. Dennoch blieben Zweifel.

»Ein Neugeborenes auf Talanis? Wie kann das sein?«

»Vielleicht ...«, wich er aus. »Man weiß nicht immer, was in einer Frau vor sich geht. Manchmal bleibt es nicht beim Stampfen des Babys.«

Sie verstand seine Worte garantiert wieder viel schlimmer, als er sie meinte. Für ihn war es nur ein Bild, um ihr klarzumachen, dass er mit ihrem eingeschränkten Blickwinkel nicht einverstanden war.

»Du meinst, wenn Frauen zornig sind, dann stampfen sie mit dem Fuß?«

»Es ist ein altes Vorurteil, und manchmal trifft es zu.



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